Hinweise zum Umgang mit demenziell veränderten Menschen
Sehr geehrte Angehörige,
es ist im Alltag nicht leicht, mit an Demenz erkrankten Menschen
umzugehen. Wichtig ist es, zu verstehen, dass bei den Kranken
die Kontrolle über das Verhalten zumindest teilweise verloren
gegangen ist. Oft wirken diese Menschen, als seien sie lediglich
trotzig, gleichgültig oder schlechten Willens, obwohl sie äußerlich
noch den Eindruck vollkommener Gesundheit machen.
Häufig wird das soziale Umfeld erst dann auf sie aufmerksam,
wenn die Betroffenen sich und andere gefährden, indem sie zum
Beispiel die Wohnung verlassen ohne zurückzufinden oder beim
Kochen den Topf mit den Kartoffeln auf dem Herd stehen lassen
und ihn dann vergessen. Im frühen Stadium der Demenz schwanken
die Kranken immer wieder zwischen der Selbstwahrnehmung, dass sie
Vieles vergessen. Dies führt zur Unsicherheit, Angst, Ärger,
Wut und Frustration.
Darum ist es sehr wichtig, dass neben der geeigneten Medikation, auch die richtige Betreuung und Pflege des Erkrankten gegeben ist! Respekt und Wertschätzung stehen im Umgang mit dem demenziell erkrankten Menschen an erster Stelle!
Folgende Ratschläge können Ihnen im Umgang mit dem Patienten helfen:
- die Krankheit annehmen statt zu verleugnen
- Wissen über die Krankheit erwerben und sich auf deren Verlauf einstellen
- geduldig sein und dem Patienten Zeit für eine Reaktion oder Entgegnung geben
- Das eigene Verhalten auf den Kranken einstellen, z.B. langsam sprechen, Zuwendung geben
- die äußeren Lebensbedingungen anpassen, z.B. Sicherung von Gas- und Elektrogeräten,
Nachtbeleuchtung, zweckmäßige Kleidung, Armband oder Zettel mit Namen und Adresse
versehen, wenn der Kranke dazu neigt die Wohnung zu verlassen
- für Beständigkeit und Routine im Tagesablauf sorgen
- wichtige Informationen bei Bedarf ruhig mehrmals wiederholen
- konkrete Angaben wie Zeit, Datum, Ort und Namen bieten Erinnerungshilfen
- vorhandene Fähigkeiten erhalten und die Kranken Alltagstätigkeiten, die ihnen Spaß
machen, einbeziehen (Vorlieben und Abneigungen des Erkrankten beachten)
- den Kranken nicht auf seine Fehler hinweisen, ihn nicht korrigieren, kritisieren oder überfordern
- Diskusionen vermeiden! Statt auf der eigenen Meinung zu bestehen, sollte der Kranke
abgelenkt werden oder der Betreuer sollte einlenken
Hinweise zum Umgang mit aggressivem Verhalten:
Die häufigste Ursache für aggressives Verhalten des Demenzkranken ist das Gefühl der Überforderung. Oft ist sie auch eine Reaktion auf die Ungeduld und Gereiztheit der Umgebung.
Generell gilt: Erfolgserlebnisse beruhigen, Misserfolge machen gereizt und aggressiv.
Bleiben sie ruhig und freundlich, es gibt keinen Grund persönlich beleidigt zu sein, da das aggressive Verhalten nicht persönlich gegen Sie gerichtet ist. Lenken Sie die Aufmerksamkeit des Kranken auf seine noch vorhandenen Ressourcen (Fähigkeiten) und versuchen Sie ihn auf diesem Weg zu beruhigen (z.B. durch Musik, Fotos, Vorlesen, Singen, evtl. Spaziergänge, etc.).
Und wer unterstützt Sie?
Da Sie als betreuender Angehöriger oft besonderen seelischen und körperlichen Belastungen ausgesetzt sind, bleibt Ihnen kaum Zeit Ihre eigenen Bedürfnisse (Urlaub, Hobby) zu erfüllen oder soziale Kontakte (Freundschaften, Kino, Friseur) zu pflegen.
Um die schweren Betreuungsaufgaben auch weiterhin übernehmen zu können benötigen Sie Freiräume und Zeiten der Entspannung. Wir helfen Ihnen, sich diese Zeiten zu nehmen und Ihren demenziell erkrankten Angehörigen dabei in guten Händen zu wissen. Dafür stehen wir Ihnen mit unseren fachlich qualifizierten Betreuungskräften jeder Zeit zur Seite. Diese zusätzliche Betreuung/Zuwendung und die durchgeführten Maßnahmen und Tätigkeiten des Betreuungspersonals können den betreuten Menschen positiv beeinflussen.
Wir beraten und helfen gerne
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unter Telefon: 02306 - 940 900